Rocker werden zurückgewiesen

Rocker werden zurückgewiesen

Tuttlingen – Polizei, Stadt und Landkreis, aber auch Opfer- und Frauenhilfsorganisationen reagieren auf den Aufruf der Red Devils mit Unverständnis. Vereine sähen keinen Anlass zur Sorge.

Die Tuttlinger Red Devils hatten am Montag per Facebook angekündigt, verstärkt in Tuttlingen unterwegs zu sein, um Belästigungen von Frauen zu verhindern. Wir berichteten.  Das trage weder zum Frieden bei noch sei solcher Schutz nötig, heißt es nun von mehreren Seiten.

Markus Walter, Leiter der Polizeidirektion Tuttlingen stellt klar, dass es sich nicht um ein gut gemeintes Angebot handele.

„Diese Gruppe nutzt die Situation aus, um sich in ein positives Licht zu rücken.“

Die Aufforderung, sich an die Rocker zu wenden, und deren Präsenz in der Stadt trage ’negativ zum subjektiven Sicherheitsgefühl‘ bei, so Walter weiterhin.

„Wir werden konsequent Platzverweise verteilen, sollte es dazu kommen.“

Eine Häufung von Straftaten von Flüchtlingen gebe es nicht, sagt Walter. Vermehrte Belästigungen von Frauen seien nicht angezeigt worden. Auch Streifen, die seit den Kölner Ereignissen häufiger unterwegs seien, registrierten keinen Anstieg. Nach Informationen der Polizei hat es in den vergangenen sechs Monaten nur eine Anzeige wegen sexueller Belästigung durch Flüchtlinge in Tuttlingen gegeben. Die stammt vom September 2015. Eine Schülerin wurde auf dem Schulweg von einem Schwarzafrikaner angesprochen, der sie auch berühren wollte. Der Täter konnte bislang nicht ermittelt werden.

In sozialen Netzwerken würden viele solcher Geschichten verbreitet, nur die wenigsten entsprächen aber der Wahrheit, so Walter.

„Gerüchten gehen wir nach, aber bisher haben die sich meistens als Gerüchte erwiesen. Es gibt keinen Grund zur Sorge in Tuttlingen.Sollte sich eine Frau belästigt fühlen, soll sie sich an die Polizei wenden.“

Nur wenn man informiert sei, könne man der Sache nachgehen. Das rät auch Wolfgang Schoch vom Opferhilfeverein Weißer Ring.

„Das subjektive Angstgefühl ist nach den Ereignissen in Köln tatsächlich höher. Objektiv gesehen passiert im Kreis Tuttlingen aber nicht mehr als bisher. Die Red Devils springen auf einen Zug auf, den es gar nicht gibt.“

Auch beim Frauenhaus in Tuttlingen klingelt das Telefon nicht öfter als sonst. Mitarbeiterin Juliane Schmieder ist überrascht davon, wie viele Leute dem Angebot der Rocker positiv gegenüber stehen. Dass Frauen von den größeren Gruppen von Männern, die im Stadtbild zu sehen sind, verunsichert sind, kann sie jedoch nachvollziehen. Sie rät dazu, ‚entschieden aufzutreten und laut nein zu sagen‘, sollten Frauen angesprochen werden.

Viele Mitglieder der Red Devils sind laut Polizei in der Vergangenheit durch Ordnungswidrigkeiten aufgefallen, zum Teil verurteilt worden. Gemeinsam mit der Stadt Tuttlingen will die Polizei weiter konsequent gegen Rocker vorgehen und ‚alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, die wir haben‘, so Walter.

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COMMENTS

  • Iceangel

    Das Statement der Bullen und anderen öffenlichen Organisationen bringt mich zum Kotzen.
    Mal schön die Augen schließen.
    Klar, gab nur einen Fall, konnte natürlich nicht aufgeklärt werden, alles klar.
    Nur die Menschen dort vor Ort wissen das besser, deshalb die Zustimmung für die Rocker.
    Und im nächsten Atemzug werden sie noch als verurteilte Verbrecher dargestellt, wohl gemerkt wegen Ordnungswidrigkeiten., vielleicht wegen zu schnellem Fahren usw. Aber alles Verbrecher.
    Das will ich nicht mehr weiter kommentieren, sonst platzt mir die Halsader.

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  • Brunswicker

    Äußerst denkwürdige Politik in „Good Old Germany“…..

    und dann diese Aussage von der guten Frau:
    “ rät dazu, ‚entschieden aufzutreten und laut nein zu sagen‘, sollten Frauen angesprochen werden.“

    ich lach mich weg……

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  • Sprouchmaaster

    … die Frau die in Indien zu „Tode“ vergewaltigt wurde hat bestimmt auch entschieden „Nein“ gesagt!!!
    … nichts gegen Indien!!

    1+
  • Marakel Marakel

    Dazu fällt mir das hier noch ein:

    https://www.youtube.com/watch?v=6zswl5YrvVw

    Die Kasperköppe nimmt doch keiner ernst..

    3+
  • Sprouchmaaster

    ..die Frau Julianne Schmieder lässt sich sicher nicht von „Roggers“ helfen, wenn sie massiv bedrängt wird?!?
    …………klar, die sucht sich die Farbe der Rettungsboote aus!

    1+
  • Kalle Anka

    „Diese Gruppe nutzt die Situation aus, um sich in ein positives Licht zu rücken.“
    Ja und ? Ihr (die cops) nutzt doch jede Situation um euch in ein negatives Licht zu rücken. Wenn sich die Leute im Ort deswegen sicherer mit den Devils als mit euch fühlen dann scheiss auf euch. Dann habt ihr euren Job nicht gemacht oder solltet euch nen anderenb suchen wenn MC`s euren Job erledingen müssen.

    4+
  • larsen

    Polizei und alle die an ihrem Job hängen haben sich schon lange selber einen Maulkorb angelegt..

    Bloß nicht sagen wenn ein Flüchtling was illegales macht.. die Bevölkerung muss ruhig gehalten werden und der soziale Frieden gewahrt bleiben..

    So lernt man die Flüchtlinge leider gleich an wie es in Deutschland schön laufen kann und leider verhindert man das sie sich integrieren.. Recht und Ordnung.? Wozu wenn es auch ohne geht..

    Die Devils übernehmen Verantwortung, im Fall der Fälle wird es Ihnen jedes Opfer danken..

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  • 118er

    …Eine Häufung von Straftaten von Flüchtlingen gebe es nicht…
    Na schön dann ist ja alles in Ordnung in Europa, seltsam dass viele dies anders sehen!

    ser’s
    der 118er

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  • de_Jason

    https://sicherheitswiki.org/wiki/Jedermannsrecht

    solange man sich an das Gesetz hält ist das absolut legal auf die Sicherheit im eigenen Land zu achten.

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  • Ich glaube es war in Schweden wo ein (Unwort) Gutmensch, junge Frau von einen Asylanten Vergewaltigt und ermordet wurde.
    Hierzulande ist die Polizei überfordert, Beamte resignieren aber die Herren in ihren Anzügen und schicken Wohnsiedlungen welche sich Politiker nennen haben keine Schimmer was auf den Straßen wirklich abgeht. Siehe Köln.
    Wenn die Herren in den Rathäusern wirklich der Meinung sind dann müssen sie jeden Wachdienst oder Security verbieten, ist genau das gleiche wie eine Bürgerwehr.

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